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"Erst vor wenigen Jahren begann man zu erforschen, wie häufig
posttraumatische Belastungsstörungen nach Organtransplantationen
vorkommen. Belgische, kanadische und amerikanische Arbeitsgruppen
fanden, dass 15-20 % aller Patienten nach einer Herz- oder
Lungentransplantation an einer PTB leiden. Sie ist damit das häufigste
seelische Folgeproblem nach diesem Eingriff. Offensichtlich verbirgt
sich hinter dem, was früher für eine Depression gehalten wurde, häufig
das komplexere Krankheitsbild einer PTB. Die Arbeitsgruppe um Frau Dew
fand bei der Langzeitbeobachtung von 145 Herztransplantierten heraus,
dass eine PTB mit einer erhöhten Sterblichkeit in den ersten drei Jahren
nach dem Eingriff einherging. Als Erklärung fand man, dass die
Patienten mit PTB eine deutlich schlechtere Compliance aufwiesen, d. h.,
dass sie unregelmäßiger zu Untersuchungen erschienen und ihre
Medikamente seltener einnahmen als Patienten ohne PTB. Dies wird
verständlich, wenn man bedenkt, dass es ein Symptom der PTB ist, alles
zu vermeiden, was einen an das Trauma erinnert. Hierzu gehören auch die
Einnahme von Medikamenten oder Besuche in der Klinik."