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Studie: Regionale Verteilung von Hoch- und Höchstrisikopatienten

14 Mai 2020 18:30 #719 von Dietmar
Kernbotschaften
Seit vergangener Woche soll nach Beschluss von Bund und Ländern das Infektionsgeschehen von COVID-19 vor dem Hintergrund des Pandemie-Managements stärker regional betrachtet werden. Hierfür kann die Bestimmung des Bevölkerungsanteils mit besonderem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hilfreich sein. In einer Versorgungsatlas-Studie hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) regionale Risikoprofile untersucht. Alter und die Zahl der Vorerkrankungen galten dabei als wesentliche Parameter.
Risikoprofile nach Altersklassen und Zahl der Vorerkrankungen
Laut Analyse beträgt der Bevölkerungsanteil mit mindestens einer Vorerkrankung im Bundesdurchschnitt bei den 15- bis 34-Jährigen 3,6 Prozent, bei den 35- bis 59-Jährigen 25,7 Prozent, bei den 60- bis 79-Jährigen 65,4 Prozent und bei Menschen im Alter ab 80 Jahren 79,6 Prozent. Bei mindestens drei Vorerkrankungen bewegt sich der Anteil
zwischen 3,6 Prozent im Alter 35 bis 59 Jahre und 12,5 Prozent im Alter ab 80 Jahren. Neben Hypertonie, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus (Typ 1 und 2) und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) hat das ZI angeborene und erworbene Erkrankungen mit eingeschränkter Immunantwort für das Risikoprofil von schweren COVID-19-Verläufen als relevante Vorerkrankungen berücksichtigt.
Große Regionale Unterschiede
Teilweise seien außerdem erhebliche regionale Unterschiede festzustellen, berichten die ZI-Wissenschaftler. Deutlich wird das unterschiedliche Risikoprofil hinsichtlich der Prävalenz eines schweren COVID-19-Verlaufs etwa beim Vergleich der Prävalenz von Menschen über 35 Jahren mit drei Vorerkrankungen des als „ländliches Umland“ definierten Landkreises Mansfeld Südharz mit 9, 4 Prozent gegenüber dem Landkreis Lüneburger Heide mit 2, 7 Prozent. Betrachtet man das Risikoprofil in den Städten,
so liegt Erfurt mit einer Prävalenz von 7 Prozent vor Berlin mit 4,4 und Bonn mit 2,7 Prozent. Freiburg hat mit 2 Prozent die niedrigste Prävalenz für einen schweren COVID-19-Verlauf im Bundesgebiet.

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