Hallo,
ich heiße Anke G. und bin 1962 in Bremen geboren.
Nach mäßigem Hauptschulabschluß begann ich am 01.04.1978
in einer großen Bremer Bank als Bürobotin zu arbeiten und wurde 1982 von meinem Chef zu höherem berufen.
Man bot mir eine Ausbildung auf dem 2. Bildungsweg an die ich gern absolviert habe.
Meine Tochter wurde 1989 geboren und ich mußte meinen Job kündigen da ich nach 12 Monaten Erziehungsurlaub (mehr gab es nicht)
keine Betreuung fand.
Meine Familie ist überall in Deutschland verstreut, nur nicht mehr in Bremen. Nach meiner Kündigung 1990 war ich
2 Monate zu Hause um dann von meinen Vorgetzten zurückgeholt zu werden. Mit tollen Kollegen und super Führungskräften
wurde ein Modell in variabler Arbeitszeit gefunden damit ich bleiben konnte. Ich habe mich vom Kundendienst über den Geldhandel
bis in die Spezialfinanzierungen hochgearbeitet, war seit 1978 nie arbeitslos und hatte immer denselben Arbeitgeber.
Den habe ich bis heute, da ich mich im Vorruhestand befinde und weiter angestellt bin.
Embolien
Nun ein Sprung zur Lunge.
Im Dezember 2014 flogen mein Mann und ich über Weihnachten und Sylvester nach Teneriffa, meine Tochter die zu der Zeit bereits
in Dortmund lebte kam mit.
Während des Urlaubs hatte ich hin und wieder etwas Atemprobleme und Schwindel, tat das aber mit meinem Bluthochdruck ab.
Am 3.1.2015 flogen wir zurück von Teneriffa nach Bremen und mir war immer etwas unwohl. In Bremen angekommen waren
meine Beine etwas wackelig, was sich aber schnell wieder legte.
Ich bin dann am 6.1.15 wieder arbeiten gegangen und gegen mittag
sagte meine Kollegin mir das ich schlecht aussähe und nach Hause gehen solle. Das tat ich auch. Einen Tag später konnte ich morgens
nicht richtig zu Potte kommen und blieb im Bett. Noch einen Tag später hat mein Mann den Notarzt gerufen weil ich Atemnot hatte.
Sofort Intensivstation mit dem Ergebnis schwere Lungenembolie mit Restlungenvolumen von 12%. Ich hätte die Nacht nicht überlebt
wenn mein Mann nicht so aufmerksam gewesen wäre. Ich bekam Xarelto und vertrug das überhaupt nicht. Habe dann Marcumar
für 4 Monate genommen und dann abgesetzt. Das war alles neu für mich da ich 52 !!! Jahre nie Tabletten nahm und das Krankenhaus
nur zur Geburt meiner Tochter von innen gesehen habe.
4 Jahre hatte ich jetzt Ruhe und es ging mir gut. Leider kam dann die ganz große Keule !
Mir wurde eine Vorruhestandsregelung zum 01.01.2019 angeboten die ich nicht ablehnen konnte weil sie einfach zu gut war und ist.
Wir machten Pläne da mein Mann bereits Rentner ist wollten wir viel reisen und öfter nach Dortmund zu Julia (meine Tochter) fahren.
Am 12.3.2019 bekam ich abends um 21.00 Uhr einen Anruf indem mir eine Freundin meiner Tochter mitteilte das Julia in einem
RTW wiederbelebt wird. Ich hatte Panik und wollte sofort nach Dortmund. Auf der Autobahn erhielt ich Nachts kurz nach 0 Uhr den
Anruf das meine Tochter, nachdem sie über 2 Stunden wiederbelebt wurde, an einer schweren LE mit 29 Jahren verstorben ist.
Ich war von da an erstmal in einem tiefen Loch und bekam am 01.04.2019 erneut keine Luft mehr. Wieder Notarzt und wieder Intensivstation.
Dann ging es los. CT und sofort Lyse die nicht half, auf Station Heparin bis zum Abwinken. Kurznarkose Kamera schlucken mit
Sirene und Blaulicht im RTW nach Hannover, ind Bremen war die OP nicht möglich.
Verdacht auf Polycythaemia Vera wurde nicht bestätigt.
Nachdem ich stabilisiert war erfolgte am 05.04.2019 die PEA und die Entfernung eines Thrombus aus dem rechten Herzvorhof mit Herzwandkontakt.
Ich wachte auf und hatte keine Schmerzen. Ich hatte nie Schmerzen durch die OP.
Ich wurde Mitte April wieder nach Bremen verlegt nachdem ich 7 mal kardiovertiert wurde.
Meinen Geburtstag habe ich im Krankenhaus verbracht und mein Kind war noch nicht beerdigt. Das erfolgte im Mai 2019.
Bei der Kontrolluntersuchung in der MHH hatte Frau Prof. Olsson den Verdacht auf CTEPH und sagte das ein RHK gemacht werden
sollte vor dem ich aber große Angst hatte. Ich fand diese Gruppe auf Facebook und ein lieber Admin redete auf mich ein das ein RHK
nicht schlimm ist. Es war Ralf Schmiedel dem ich ewig dankbar sein werde obwohl es noch lange gedauert hat bis ich mich überwunden
habe.
Die CTEPH wurde bestätigt und Frau Prof. Olsson schlug mir eine BPA vor die ich aber, weil über die Leiste der Zugang ist, bislang
ablehne.
Ich nehme Adempas, Eliquis, Torasemid, Amiodaron und Bisoprolol.
Die Ärzte, besonders Frau Prof. Olsson, in der MHH sind schon Spitze und wissen was sie tun.
Und mein Lebensretter, Prof. Cebotari, hat goldene Hände !
Liebe Anke, vielen Dank für Deine Geschichte. Ich hoffe, Du kannst Dich noch zur BPA überreden. D.S.